Alpencross Teil 7 - vom Karerpass nach Cavalese

Durchquerung der Latemar - Gruppe

Tour:
Alpenüberquerung, 7. Teil (Karerpass (I) - Cavalese (I))
Region / Gebiet:
Dolomiten (Südtirol / Italien)
Termin:
12.08. - 13.08.2023
Höhenmeter:
1590 HM↑, 2247 HM↓
Erreichte Höhe:
2800 m (9186 ft), Östliche Latemarspitze
Breite: 46.439878° N
Länge: 11.619327° O
GPS-Koordinaten:
Ausgangspunkt Bushaltestelle Karerpass / Abzweig Niger Pass (I)
Breite: 46.407608° N
Länge: 11.602326° O

Kleine Latemarscharte (2526 m) (I)
Breite: 46.385021° N
Länge: 11.597335° O

Östliche Latemarspitze (2800 m) (I)
Breite: 46.382219° N
Länge: 11.584254° O

Rifugio Torre di Pisa (2671 m) (I)
Breite: 46.360795° N
Länge: 11.559725° O

Endpunkt Busbahnhof Cavalese (995 m) (I)
Breite: 46.288022° N
Länge: 11.463509° O

Länge:
33,0 Km
Anstrengung:
Tagesetappen mit großer Anstrengung
Ausrüstung:
Wander- oder Trekkingschuhe, Wetterschutz
Gefahren:
- Allgemeine Gefahren bei alpinen Wander- und Bergtouren
- Absolute Trittsicherheit auf Geröll und Altschneefeldern erforderlich!

Nach oben 12.08.2023 Karerpass - Östliche Latemarspitze (2800 m) - Rifugio Torre di Pisa (2671 m)

LatemarNur 5 Wochen nach dem 6. Abschnitt unseres Alpencross nutzen Monika und ich ein Wochenende um die Dolomiten zum Abschluß zu bringen. Diesmal mit dem Auto fahren wir in etwas über 3 Stunden über den Brennerpass und zweigen noch vor Bozen aus dem Etschtal in Richtung Karerpass ab. Am LatemarscharteWanderparkplatz Paolina stellen wir das Auto ab. Gegen 08:00 Uhr haben wir entlang der Straße die etwa 800 m zur Bushaltestelle am Abzweig Nigerpass zurück gelegt, wo unser letzter Abschnitt endete.

Mit dem Starten der Trackaufzeichnung auf dem GPS-Gerät beginnen wir offiziell diesen Abschnitt: Wir folgen der Passstraße noch einige Minuten, bis wir die Gebäude auf der Passhöhe erreicht haben. Einige Minuten benötigen wir um den richtigen Abzweig auf Weg Nr. 517 zu finden, der uns durch die Almwiesen ansteigend Richtung Südosten auf das Latemarmassiv zuführt. Etwas unscheinbar ist im Bereich der Alm Malga Vallace (1983 m) der Abzweig auf Weg Nr. 517b, welcher nach Steig Nr. 18Südwest abzweigt. Beständig ansteigend führt der Pfad durch ein Tal auf eine deutlich erkennbare Einsattelung im Gebirgsstock zu.

Östl. LatemarspitzeMir kommt der Aufstieg in der prallen Morgensonne ungewöhnlich anstrengend vor, das kleine Frühstück vor der Anreise war wohl doch etwas zu wenig. Etwa 3 Stunden nach dem Start erreichen wir die Kleine Latemarscharte (2526 m) wo wir eine längere Rast einlegen.

Knapp unterhalb des Latemar-Gipfelgrates folgen wir danach dem Steig Nr. 18 nach Westen. Dieser Steig ist keinesfalls ein Wanderweg sondern ähnelt einem nicht versicherten leichten Klettersteig. Über schmale Bänder, Felsrinnen querend und immer wieder die Hände zu Hilfe nehmend führt uns der Steig im wesentlichen ansteigend nach Westen. Die letzten 20 Minuten, der finale Aufstieg auf die Östliche Latemarspitze (2791 m), sind dann vergleichsweise einfach. Am Gipfel haben wir dann Diamantiditurmauch den absolut höchsten Punkt unserer Unternehmung Alpencross erreicht.

Latemar SüdseiteAufgrund aufkommender Bewölkung ist die Aussicht schon eingeschränkt, so dass wir bereits nach einigen Minuten unseren Weg fortsetzen. Der Abstieg auf der Westseite der Östlichen Latemarspitze erfordert dann volle Konzentration. Im steilen Gelände nutzt der mit roten Farbmarkierungen gekennzeichnete Steig nur schmale natürliche Rinnen und Bänder zum Weiterkommen aus. Erst nahe der Biwakschachtel Bivacco E. Rigatti (2620 m) wird das Gelände einfacher. Nochmals wird weglos durch eine Schotterrinne abgefahren, dann erreichen wir wieder den Steig Nr. 18. Über schmale Bandsysteme folgen wir recht einfach ohne große Höhenänderungen der Südseite des Latemar etwa 1 Stunde nach Westen. Dabei gilt es die Konzentration zu bewahren, da es sich großteils weiterhin um Absturzgelände handelt.

Torre de PisaUnterhalb der Rotlahnscharte (2685 m) wechseln wir auf Weg Nr. 516 beziehungsweise Nr. 516b, der Weg führt nun einfach auf der Ostseite des nach Süden führenden Schenkels des Latemar durch weitläufiges RifugioKarstgelände. Unser Tagesziel Rifugio Torre de Pisa (2671 m) haben wir schon seit der Östlichen Latemarspitze in Sicht, aber noch sind es etwa 90 Minuten zu gehen.

Nach etwa einer Stunde leichten Auf und Ab leitet uns der Weg nach Südwest schwenkend auf den Höhenzug hin, dieser wird nochmals steil und in kleinen Serpentinen erklommen. Unvermittelt stehen wir dem 20 m hohen Torre de Pisa gegenüber, der als Namensgeber der nahe gelegenen Hütte dient. Nochmals geht es einige Minuten durch die Kalksteinlandschaft des Latemar, dann stehen wir unvermittelt vor der modernen Berghütte.

Nach kurzer Pause auf der Terasse beziehen wir unsere Lager im hellen und modern eingerichteten Unterkunftbereich der Hütte. Den Abend verbringen wir mit nur fünf weiteren Übernachtungsgästen im Gastraum bei lokalen Speiseangeboten.

Tagesleistung: 1385 HM↑, 452 HM↓, 14,2 Km

Nach oben 13.08.2023 Rifugio Torre di Pisa (2671 m) - Cavalese

BrentaAm Morgen haben sich die Wolken des Vorabends verzogen. Weit schweift der Blick zu den im Westen liegenden Bergen der Brenta und Ortlergruppe. Davor ist noch im Schatten das Etschtal mit dem darüber aufragendem Mendelkamm zu erkennen. Nach dem Frühstück verlassen wir die Torre di Pisa-Hütte und steigen zuerst nach steil in kleinen Serpentinen einen Felsriegel Abstieghinunter, bevor wir auf dem Weg Nr. 516 leicht zu den Seilbahnstationen am Passo Freudo hinunter wandern. Weiter über Weg Nr. 521 führt uns der Weg durch schönes Almgelände zuletzt steiler durch Nadelwald zum Wintersportzentrum auf der Alpe di Pampeago hinab, wo wir nach etwa 90 Minuten im Schatten eine Pause einlegen.

Die nächste Stunde gehen wir auf oder neben der Straße durch das Stavatal in Richtung Südwesten. Durch den hier fliessenden Rio di Stava zieht ein angenehm kühlender Luftzug durch den Talgrund. Am Eingang des kleinen Ortes Stava verlassen wir das nach Süden abknickende Tal und gehen grob gegen den CavaleseUhrzeigersinn über schmale Waldwege ohne große Höhenänderungen durch schattigen Nadelwald um den Monte Cucal herum, die Wegmarkierungen weisen dabei in Richtung der Ortschaft Varese.

Diesen Ort erreichen wir schließlich nach einem finalen Abstieg durch sonnige Almwiesen über Weg Nr. 516.

Nun bewegen wir uns wieder im städtischen Umfeld. Die letzten Kilometer geht es über geteerte Straßen oder Gehwege nach Süden. Kaum bemerkbar passieren wir die Stadtgrenze nach Cavalese. Die im Fleimstal liegende Stadt auf nur etwa 1000 Höhenmetern hat sich zu Mittag bereits stark erwärmt, so dass unser erstes Ziel eine kleine Eisdiele in der Nähe des Marktplatzes ist.

Nach etwa 45 Minuten Pause legen wir den letzten Kilometer zum Busbahnhof von Cavalese zurück und haben Glück: Nur wenige Minuten später sitzen wir im Bus Nr. 180 welcher uns mit Umsteigen in Predazzo sowie Vigo di Fassa in etwa 90 Minuten wieder zurück an unseren Ausgangspunkt am Parkplatz "Paolina" westlich des Karerpasses bringt.

In Cavalese sind wir dem Gardasee als dem Ziel unserer Alpenüberquerung bis auf etwa 95 Wanderkilometer nahe gekommen, so dass wir diese Strecke für einen letzten Abschnitt im folgenden Jahr einplanen.

Tagesleistung: 205 HM↑, 1795 HM↓, 18,8 Km

Gesamtüberblick über das Projekt Alpencross

Letzte Aktualisierung am 03.10.2023 14:58:02 Uhr