Alpencross Teil 1 - von Bad Aibling nach Kufstein

66 Kilometer durch das Mangfall - Gebirge

Tour:
Alpenüberquerung, 1. Teil (Bad Aibling (D) - Kufstein (A))
Region / Gebiet:
Mangfallgebirge (Deutschland / Österreich)
Termin:
16.06. - 18.06.2018
Höhenmeter:
ca. 2350 HM↑↓
Erreichte Höhe:
1723 m (5623 ft), Kleiner Traithen
Breite: 47.654804° N
Länge: 12.035878° O
GPS-Koordinaten:
Ausgangspunkt Marienplatz in Bad Aibling (D)
Breite: 47.863893° N
Länge: 12.010139° O

Endpunkt Hauptbahnhof in Kufstein (A)
Breite: 47.583049° N
Länge: 12.166346° O
Länge:
66,4 Km
Anstrengung:
technisch unschwierige aber lange Wanderung
Ausrüstung:
Wander- oder Trekkingschuhe, Wetterschutz
Gefahren:
Allgemeine Gefahren bei Bergtouren

Nach oben Idee:

Eine Alpenquerung, vor 20 Jahren eine neue Tourenidee, ist heute ein touristisches Wander-Highlight. Ob der E5 von Oberstdorf nach Meran in 7 Tagen oder der Klassiker von München nach Venedig, die Touren sind professionell durchorganisiert. In der Hochsaison meist überlaufen und die Hütten überbucht. Warum also nicht etwas anderes planen?

Vom Alpenvorland zum Gardasee in einer losen Abfolge von Teilabschnitten, welche in ihrer Kombination nach einigen Jahren eine interessante Gesamtroute ergeben und möglichst nicht überlaufene Gebirgsabschnitte sowie Alpenhütten einbezieht. Ziel ist nicht die kürzeste sondern eine möglichst attraktive Routenführung.

Nach oben 16.06.2018 Bad Aibling Marienplatz - Aiblinger Hütte

Marienplatz Meine Bergkameradin Monika und ich wollen am zentralen Marienplatz in Bad Aibling unsere Tour beginnen. Kurzfristig beschliesst uns meine achtjährige Tochter Lisa bis zur geplanten Mittagsrast in Bad Feilnbach zu begleiten. Immerhin 16 Kilometer.

Am WegesrandNoch schnell ein paar Batterien für das GPS beschafft, dann geht es los. Mit unserer Wanderausrüstung geht es durch Bad Aibling bis wir am Bahnhof den Beginn des Rad- und Wanderweges Richtung Bad Feilnbach erreichen. Über eine Mangfallbrücke geht es weiter durch das noch flache Alpenvorland Richtung Süden. Landwirtschaftliche Nutzflächen und Waldstücke wechseln sich auf den alten Moorböden ab. Kurz nach der Unterführung unter der Autobahn A8 legen wir eine erste Rast ein.

Nach einem Waldstück wird Au bei Bad Aibling durchquert, langsam macht sich bei meiner Tochter die Müdigkeit bemerkbar. Nochmals eine kleine Rast, dann erreichen wir den Gasthof Kistlerwirt in Bad Feilnbach, wo auch meine Frau zum gemeinsamen Mittagessen eintrifft.

WirtsalmNach dem Mittagessen setzen Monika und ich unsere Tour fort. Von Bad Feilnbach folgen wir der Wendelsteinstraße entlang des Jenbachtals Richtung Wendelstein, es geht in die Berge.

WendelsteinZuerst der Bergstraße und nach dem Wanderparkplatz dem nunmehr flachen Wanderweg folgend erreichen wir für eine Kaffeepause die gemütliche Wirtsalm, wo wir etwa 45 Minuten rasten.

Der letzte Tagesabschnitt führt uns danach weiter in Richtung Wendelstein (1838 m). Noch etwa 20 Minuten führt uns der Weg im Jenbachtal ohne nennenswerte Höhenunterschiede Richtung Süden. An einer mehrfachen Weggabelung beginnen die letzten knapp 400 Höhenmeter Aufstieg des Tages: Über leichte Wanderwege geht in leichten Serpentinen Richtung Südwest. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir die an einem Waldrand in 1311 m Höhe gelegene Aiblinger Hütte, welche als Selbstversorgerhütte des DAV - Bad Aibling nur am Wochenende geöffnet ist.

Aufgrund des schönen Sommerwetters findet die Abendbrotzeit auf der Terrasse mit Blick auf den Wendelstein statt.

Nach oben 17.06.2018 Aiblinger Hütte - Brünnsteinhaus

Aiblinger HütteNach einer ruhigen Nacht starten wir gegen 07:30 Uhr ohne Frühstück. Den Morgenkaffee wollen wir auf der Aussichtsterrasse des Wendelstein geniessen.

In einem großen Linksbogen verlassen wir entlang einiger Almhütten über einen Forstweg den Talboden der Aiblinger Hütte. Danach steigen wir nach Westen Mangfallgebirgein Richtung Wendelstein auf. Steiler geht es in Serpentinen durch Blockwerk nach Süden unter den Westabstürzen des Berges weiter. Direkt unter den Fahrseilen der von Osterhofen hinauf führenden Wendelsteilseilban erreichen wir den Abzweig zum Gipfel. Nochmals etwa 15 Minuten steigen wir den Bauwerken über uns entgegen. Gegen 08:45 Uhr erreichen wir die noch leere Aussichtsterrasse des Wendelstein. Leider öffnet das Restaurant auch erst mit Beginn des Seilbahnbetriebs um 09:00 Uhr, so dass wir auf unseren Kaffee warten müssen. Wir nutzen die Zeit zu einem Ausblick auf das südlich gelegene Mangfallgebirge, welches wir heute durchqueren werden.

VogelsangNach etwa 40 Minuten und einem Coffee-to-go gehen wir weiter und steigen wieder bis zur Wegeabzeigung ab. Wir folgen dem ausgeschilderten Weg Richtung Wendelsteiner Almen und Sudelfeld. Zuerst durch Nadelwald, später über ausgedehnte Almwiesenflächen erreichen wir nach etwa 90 Minuten die Bundestraße Nr. 307, die Deutsche Alpenstrasse. Nach Ihrer Überquerung rasten wir kurze Zeit im Bereich des Berghotels Sudelfeld.

Entlang einer in den Berghang gefrästen Skipiste beginnen wir den Aufstieg zum Mittleren Sudelfeld, wo wir auf der Oberen Sonnenalm aufgrund des sehr schwülen Wetters in kurzer Zeit 1 Liter Apfelschorle in uns hinein kippen. Damit schonen wir die mitgeführten Getränkevorräte für den Nachmittag.

FellsattelEtwas langweilig ist der nächste Abschnitt: Der Wanderweg W1 zum Oberen Sudelfeld ist identisch mit der Zufahrtstraße zu den dortigen Almgasthöfen. Aufgrund des schönen Wetters gibt es hier regen Strassenverkehr.

Beim Erreichen der Speck-Alm und Waller-Alm biegen wir rechts auf den Wanderwg B2 ab. Weiterhin ansteigend geht es vorbei am Kitzlahnerkopf (1492 m) und einem Startplatz für Paraglider zum Vogelsang (1563 m), dem ersten Gipfel des heutigen Tages. Nach wenigen Minuten gehen wir weiter: Der schmale Bergpfad windet sich zwischen Latschengestrüpp in ständigem Auf und Ab nach Süden. Der letzte Aufstieg auf den Kleinen Traithen fordert nochmals Konzentration. Stellenweise mit Ketten und Stahlseilen versichert, führt der Steig in engen Serpentinen empor. In der Nachmittagssonne eine schweißtreibende Angelegenheit. Urplötzlich ist dann gegen 14:30 Uhr das kleine Gipfelplateau des Kleinen Traithem (1722 m) erreicht. Holzbalken laden zur verdienten Gipfelrast ein.

BrünnsteinhausAufgrund aufziehender dunkler Wolken beenden wir die Gipfelrast nach wenigen Minuten. Deutlich leichter als der Nordgrat im Anstieg leitet der Südwestabstieg zum Fellalm-Sattel zwischen Kleiner Traithen (1722 m) und Großer Traithen (1852 m) hinab. Nach Osten über Weg Nr. 658 steigen wir in das Traithenbecken mit der verfallenen Alten Fellam ab und sogleich nochmals wenige Minuten zum Nordgrat des Steilner Jochs empor. Von hier wechseln wir auf Weg Nr. 658, welcher uns weiter Richtung Osten zum Brünnsteinhaus leitet.

Im Bereich der Seeon-Alm leitet der Pfad auf Weg Nr. 651 über. Weiter nach Osten leitet der Wanderweg ab der Himmelmoos-Alm in eine Forststraße über. Zügig folgen wir der Straße nach Osten unter dem Südhang des Brünnstein (1634 m). Ein Abzweigung auf Weg Nr. 652 führt uns dann zum Brünnsteinhaus (1342 m) welches wir gegen 16:45 Uhr, kurz vor dem Beginn eines längeren Regenschauers erreichen.

Die gemütliche und modern renovierte Hütte hat heute nur wenige Übernachtungsgäste, die durch die Hüttenwirte geschaffene freundliche Atmosphäre und das schmackhafte Abendessen beschliessen einen langen Wandertag.

Nach oben 18.06.2018 Brünnsteinhaus - Innsbruck Hauptbahnhof

MühlradBei dichten Wolken beginnen wir nach dem Frühstück den Abstieg ins Inntal. Über die Forststraße Nr. 651 steigen wir durch den Wald zum Weiler Rechenau nach Südosten ab. Von hier geht es mit Weg Nr. 652 etwa 20 Minuten Richtung Süd, bevor dem Tal der Gießenbachklamm auf Weg Nr. 6516 bis zur Schopper-Alm folgen. Hier legen wir eine kurze Rast ein.

Den steilen Abstieg durch die Vordere Gießenbachklamm folgen wir bis zum bekannten 9 m großen Mühlrad. Entlang der Straße Richtung Kiefersfelden erreichen wir nach etwa 1,5 Kilometern den Abzweig zum Hechtsee. Ein kurzer Anstieg in Serpentinen, dann ist die nicht näher gekennzeichnete Grenze zu KufsteinÖsterreich sowie das Nordende des Hechtsees erreicht. An einer Bank warten wir einen kurzen Regenguss ab, dann wandern wir weiter an der Westseite des Hechtsees nach Süden. Über einen gut gangbaren Hohlweg wird dann nach Süden Richtung Längsee abgezweigt. Nach der anschliessenden Querung der Landstraße Nr. 1088 beginnt dann der anfangs im dichten Wald noch steilere Abstieg nach Kufstein. Innerhalb weniger Minuten erreichen wir den noch ländlichen Stadtteil Morsbach.

Kurze Zeit später unterqueren wir die Inntalautobahn und betreten das eigentliche Stadtgebiet von Kufstein. Durch ein Gewerbegebiet ist schnell das linke Innufer erreicht. Dem Fluß folgen wir etwa 500 m stromaufwärts, dann ist um 12:30 Uhr am Bahnhof Kufstein den Endpunkt der ersten Etappe des Projekt Alpencross erreicht

Mit dem Meridian fahren wir nach unserer Tour umweltfreundlich per Bahn zu unserem Ausgangspunkt Bad Aibling zurück.

Gesamtüberblick über das Projekt Alpencross

Letzte Aktualisierung am 24.07.2023 18:49:29 Uhr